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Anno 1800 
  • Pachtvertrag zwischen Ferdinand Ludwig v. Hausen und Christian Wilhelm Bennhals Inventarium: u.a. "Gehorsam" und Brauhaus ( Brunnen zwischen Pächterhaus und Brauhaus) "am Garten bei der großen Linde" Flurnamen werden erwähnt !!

Anno 1806

  • Ein- und Durchmarsch französischer Truppen, Wegnahme von 7 guten Pferden.
  • 15. October in der Nacht ist gestorben und den achtzehnten Ejusd. begraben worden, in der Stille nahe bey der Brücke am Wege nach Tennstädt, eine Soldaten Frau, welche vom Wagen gefallen und tod gefahren worden, beym Rückzuge der Preussen. -
  • 15. October nachmittags ist gestorben und den zwanzigsten Ejusdem begraben worden, in der Stille in Ober Heubache gegen Liedlofs Wiese mittelwegs am Berge, ein Preuscher Soldate, in der Infanterie, welchen ein Französcher Reiter niedergehauen, nachdem derselbe einen Franzosen vom Pferde geschossen. - (KB Lützensömmern - 6;7)
  • 16. October, Sondershausen. Nach der für Preußen katastrophalen Niederlage bei Jena und Auerstedt am 14. October gegen die Truppen Napoleons ergab es sich, dass Fürst Günther Friedrich Carl I. von Schwarzburg-Sondershausen dem preußischen König Friedrich Wilhelm III. einen besonderen Dienst erweisen konnte. Der nach der verlorenen Schlacht Richtung Norden flüchtende König war, verfolgt von französischen Truppen, am 16.10.1806 in Sondershausen eingetroffen und in einem Bürgerhaus am Markt abgestiegen. Der Fürst suchte ihn hier auf und stellte ihm sein bestes Sechsergespann und einen ortskundigen Leibkutscher zur Verfügung, so dass der König schnell und sicher nach Nordhausen weiterreisen konnte. Friedrich Wilhelm III. hat sich 1816/19 bei Günther Friedrich Carl I. mit der Verleihung des Roten und des Schwarzen Adlerordens bedankt. - (Sondershausen-Information, Sonderheft - August 1990, S.17)

Anno 1812

  • 31. Oktober, Ludolf Dietrich Ferdinand von Hausen, ehel. Sohn des Hn. Kammerjunkers Ferdinand Ludwig von Hausen, fiel am 31. Oktober 1812 bei Ploczk. 
  • Er war mit dem sächsischen Kontingent der großen Armee Napoleons nach Rußland gefolgt. 
  • Am 5. September 1810 hatte er sich als sächsischer Hauptmann in Jätsch bei Berlin mit Wilhelmine Karoline von Staff verehelicht. -

Anno 1814 

  • bey der Ueberfahrt über den Mayn von Miltenberg nach Großheubach nebst 60 Andern Herr Christian Heinrich August von Hausen, Hauptmann von der 4ten Schützen-Compagnie des Banners des Herrn Cammerjunkers Ferdinand Ludwig von Hausen, 27 Jahr und 6 Monate alt. 
  • Mit Recht ist dieser edle junge Herr von allen bedauert worden. - Er war unverheirathet, und hat keine Descendenten hinterlassen. - (KB Großballhausen, Alb. Defunc.)

Anmerkung: In der Völkerschlacht bei Leipzig vom 16. bis 19. Oktober 1813 kämpften die erst am 17. Oktober von Torgau herangezogenen Sachsen bis zum 18. Oktober noch unter Napoleon tapfer mit, gingen aber ab 18. Oktober abteilungsweise zu den Verbündeten über. Am 19. Oktober wurde König Friedrich August I. von Sachsen in der erstürmten Stadt Leipzig gefangengenommen und als Kriegsgefangener nach Berlin gebracht. Bis zum 22. Februar 1815 blieb er dort im Schloß Friedrichsfelde in Gefangenschaft. Ab 31. Oktober 1813 formiert sich ein Freiwilligen Corps unter dem Namen "Banner der freiwilligen Sachsen", das am Kampf gegen Napoleon auf der Seite der Verbündeten teilnimmt. Es beteiligt sich an der Belagerung und Einnahme von Mainz, paradiert letztmalig am 17. Juli 1814 vor dem russischen Zaren in Wurzen und wird danach in Dresden größtenteils beurlaubt. - Nach Naumann, G., Sächsische Geschichte in Daten, Berlin/Leipzig 1991, S 178 ff. - Das "Banner der freiwilligen Sachsen" war ein Corps von 3000 Mann, das wie folgt gegliedert war: zwei Jäger Bataillons, ein Reiterregiment, eine Abteilung Schanzgräber und eine fahrende Batterie. Kommandeur war der Oberst der Kavallerie Freiherr v. Miltitz auf Siebeneichen. Bis zum 29. März 1814 sammelte sich das Banner bei Querfurt. Dort erhielt es den Befehl zum Marsch an den Rhein, um an der Belagerung der von den Franzosen besetzten Festung Mainz teilzunehmen. Der Marsch führte durch Thüringen über Gotha und Neustadt a.d.S. nach Würzburg. Von hier aus wurde die Kavallerie nach Aschaffenburg, die Jäger über Wertheim und Freudenberg nach Miltenberg beordert. Als hier am 12. April 1814 die 3. und 4. Schützenkompanie des 1. Jägerbataillons an das Großheubacher Ufer des Main übergesetzt wurden, ereignete sich das Unglück, dem 62 sächsische Freiwillige und 3 Miltenberger Fährleute zum Opfer fielen.

Unter den Opfern war auch der Hauptmann und Kommandant der überzusetzenden Abteilung Christian Heinrich August v. Hausen (geboren am 25.09.1786 in Großballhausen) sowie der Hornist Heinrich Wilhelm Edde aus Langensalza, der Zimmermann Johann Heinrich Schellhardt aus Weißensee, der Schütze Friedrich Albrecht aus Weißensee, der Schütze Georg Heinrich Richter aus Großengottern und der Schütze Johann Friedrich Schleifert aus Langensalza. Diese Thüringer seien hier stellvertretend für alle anderen genannt.

Anno 1815

  • Das Jahr 1815 war für den hiesigen Ort ein höchst merkwürdiges Jahr, insofern derselbe nebst den übrigen Orten des Weißenseer Kreises von Sachsen an Preußen abgetreten wurde. In folge dieser Abtretung wurde auch in hiesigem Orte dem neuen Landesherrn, Sr. Majestät dem König von Preußen Friedrich Wilhelm III. feierlichst gehuldigt und diese Huldigungsfeier festlich begangen
  • 6. Februar, Actum Lützensömmern den sechsten Februar im Jahre tausend achthundert und fünfzehn unter dem heutigen Dato erschien auf hiesiger Pfarrwohnung der Hochwohlgeb. Herr H. Carl Friedrich von Hausen, Erb- Lehn- und Gerichtsherr wie auch Mitkirchenpatron alhier und zu Ebenheim, nebst seiner Gemalin Fr. Catharina Maria von Hausen, geb. Lützemannin, und erklärte: Dass Er seine Gemalin Fr. Catharina Maria von Hausen, geb. Lützemannin, seit sechs und zwanzig Jahren bey sich gehabt, ehelich mit ihr gelebt und zwey Söhne Namens Johann Heinrich und Johann Caspar mit ihr gezeuget. Ob nun schon bey der Taufe diesen seinen beyden Söhnen wegen verschiedener Familien Verhältnisse und Angelegenheiten, die damals obgewalt, Er nicht als Vater dieser beyden Söhne im Kirchenbuch eingeschrieben, sondern zum Schein ein Unbekannter angegeben worden, so wolle doch Er nunmehr zur Ehre und Steuer der Wahrheit bekennen und declarieren, dass Er und kein anderer der eigentlich wahre leibliche Vater dieser beyden Söhne, die er von ihrer Geburt an bey sich gehabt und nach seinen Kräften Vermögen und Stande mit aller Sorgfalt erzogen, welches alles auch seine Gemalin bekräftigte und eidlich bestädtigen zu können versichert. Er, obgedachter H. von Hausen, bitte auch daher mich als den Original Kirchenbuchführer hiesigen Orts Ihn, Hn. Carl Friedrich von Hausen, als den rechten wahren leiblichen und natürlichen Vater dieser beyden Söhne H. Johann Heinrich, gebohren den vierten Merz im Jahre eintausend siebenhundert und neunzig, und H. Johann Caspar, gebohren den drey und zwanzigsten April im Jahr eintausend siebenhundert und drey und neunzig, ins Kirchenbuch einzuschreiben, damit diese seine beyden Söhne, nicht nur seinen Namen führen son-dern auch nach seinem dereinstigen Ableben in all seine, ihres Vaters, Rechte eintreten und Erben seines Erbes und seines ganzen Vermögens, es möge Namen haben wie es wolle, seyn möchten. Da nun bey Anlegung des Neuen Kirchenbuchs im Jahre 1799 8.6. ausdrücklich befohlen worden: alle Rasuren und Durchstriche durch aus zu vermeiden und hingegen die etwa eingeschlichne Unrichtigkeiten durch eine Marginal Registrale zu berichtigen. Bey den Taufnachrichten dieses Kirchenbuchs P 74 und 76 aber kein Raum dazu vorhanden: So ist solches pflichtmäßig anhero verzeichnet und nach geschehener Vorlesung von H. von Hausen und dessen Gemalin im Beyseyn zweyer mit unterschriebener Resp. Zeugen, noch mal betheuert, durch meine, des Original Kirchenbuchführern, eigenhändige Unterschrift bekräftiget und dem H. von Hausen eine wörtliche Abschrift davon gegeben worden. So geschehen Lützensömmern am Sechsten Februar im Jahr eintausend acht hundert und fünfzehn. Heinrich Wilhelm Saalfeld P. Carl Christian Ludwig Friedrich von Helmolt als Zeuge Franz Ernst Christian von Helmolt Carl Friedrich von Hausen Catharina Maria von Hausen gebohrn Lützemannin (KB Lützensömmern - NB Seite 81)

Anno 1817

  • 31. Oktober. Das Kirchenpatronat der Kirche zu Lützensömmern stiftet einen silbernen, innen vergoldeten Abendmahlskelch. Dieser Kelch trägt das von Hausensche Löwenwappen und auf dem Rande des Fußes die Inschrift: "F.L. - E.C.G. - C.F. - C.A.L. - C.A.E. - von Hausen Ptr: H.W. Saalfeld P. d. 31. Oct. 1817 +". Die Kirchenpatrone waren: Ferdinand Ludwig v. Hausen, Fürstl. Sachsen-Gotha'scher Kammerjunker, Besitzer des 7/12 Rittergutes (I) zu Lützensömmern und des "Grünen Hofes" zu Großballhausen. Ernst Christian Günther v. Hausen, Kurfl. Sächsischer Premier Lieutenant, Besitzer des Rittergutes (III) "Das Schlößchen" und Mit-besitzer des 5/12 Rittergutes (II) zu Lützensömmern. Carl Friedrich v. Hausen, Mitbesitzer des 5/12 Rittergutes (II) zu Lützensömmern. Carl August Longin v. Hausen, Kurfl. Hessen'scher Obrist-Lieutenant, Mitbesitzer des 5/12 Rittergutes (II) zu Lützensömmern. Carl August Ernst v. Hausen, Kurfl. Sächsischer Premier Lieutenant, Mitbesitzer des 5/12 Rittergutes (II) zu Lützensömmern und Besitzer des "Blauen Hofes" zu Gorsleben. Alle fünf waren Erb- Lehn- und Gerichtsherren zu Lützensömmern.

Anno 1819

  • Auch wurde in hiesigem Orte die von der Königlichen Regierung anbefohlene Feuer-Polizei-Ordnung ins Werk gesetzt, so dass zu den der Gemeinde gehörigen Löschgerätschaften, als 1 Rohrspritze, 2 Feuerleitern, 2 Feuerhaken, 66 Feuereimern und 66 Löschwischen die nöthigen Mannschaften ausgewählt, besondere Plätze zum Aufbewahren der Mobilare und zum Wegführen des Viehes bestimmt und zu den mannigfachen Geschäften die tauglichsten Personen ausersehen wurden.
  • 21. Februar sind zur linken Hand getrauet worden, in hiesiger Kirche nach dem Früh Gottesdienste in der Stille, nach dreymaligen Aufgebot Septuages., Sexages. und Estomihi alhier, Herr Adam Karl Longin von Hausen, ein Wittber 24 Jahr alt, und Jfr. Christine Marie Liedloffinn, Ehrn August Karl Liedloffs, hiesigen Anspänners jüngste Tochter, 22 Jahr alt. - Nachtrag: Mit allerhöchster Genehmigung Sr. Majestät des Königs vom 29ten März 1834 ist diese Ehe zur linken Hand in eine vollgültige Ehe verwandelt worden. gez. Richter P. - (KB Lützensömmern - 1;3)
 


aktuell: Karneval in Lützen

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